Eigentlich mag ich Science Fiction. Es ist spannend, einen schüchternen Blick in eine mögliche Zukunft zu werfen. Fliegende Autos, helfende Roboter, allwissende Computer, technische Spielereien allenthalben oder wilde Raumschiffrasereien quer durch alle Galaxien.
Natürlich gibt es unterschiedlich gute SciFi-Filme. Was in letzter Zeit allerdings an SciFi produziert wurde, ist enttäuschend. Aktuellstes Beispiel ist «Ad Astra». Vom Plot her interessant. Der Sohn eines Raumfahrer-Pioniers wird ebenfalls Astronaut und soll nun seinen als tot geltenden Vater irgendwo in der Nähe vom Neptun suchen. Auch die Besetzungsliste mit Brad Pitt, Donald Sutherland oder Tommy Lee Jones lässt Gutes vermuten. Der Streifen startet langsam, zurückhaltend, ja fast melancholisch. Und das ändert sich auch nicht. Weder geht die Geschichte merklich vorwärts, noch wird visuell oder akustisch irgend etwas geboten. Der Held (Brad Pitt) ist mehrheitlich mit sich selbst beschäftigt, was uns ebenfalls mehrheitlich durch Voice-Over mitgeteilt wird. Und wenn Brad sich dann doch mal etwas schneller bewegen muss, dann dürfen wir uns sein Geschnaufe anhören. Sonst passiert nicht viel.
Langweilig, langweilig, langweilig
«Ad Astra» reiht sich nahtlos in so viele neuere SciFi-Filme ein, die lediglich durch ihre sterile und langweilige Machart bestechen als durch filmisches, schauspielerisches oder dramaturgisches Handwerk. Da können auch grosse Namen, hauptsächlich von Schauspielern, nichts ändern. Ich denke da beispielsweise an Kammerspiele wie «Gravity» mit Sandra Bullock, George Clooney und Ed Harris oder «Passengers», wo mich Jennifer Lawrence und Chris Pratt langweilten. Oder «Moon», wo wir eigentlich nur Sam Rockwell in unterschiedlichen Rollen zu sehen bekommen. Alles mehr oder weniger eintönige Retortenscheisse. Bei keinem der Streifen hatte ich das Bedürfnis, ihn mir noch einmal anzusehen. Bei «Ad Astra» hielt ich gar nicht erst bis zum Schluss durch.
Natürlich muss es nicht immer ein Riesenfeuerwerk an Spezialeffekten, Lasergefechten und explodierenden Planeten sein. Aber ein bisschen mehr mag es durchaus leiden. Oder sehen die Filmemacher unsere Zukunft wirklich so steril und emotionslos? Oder wäre es nicht einfach besser, das Genre Science Fiction nicht für alles zu verwenden, was nicht im Heute oder Gestern spielt sondern ehrliche Sparten wie Drama zu verwenden? Das jedenfalls wäre ehrlicher und würde die Zuschauer vor zu vielen Enttäuschungen bewahren.
Schreib einen Kommentar